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Beitrag vom 09.03.2003
Lyrikperformances, Slam Poetry und Wortakrobatik im Roten Salon
Natasa Konopitzky
Vom 11. - 13. April 2003 lädt die Neue Gesellschaft für Literatur und die Volksbühne über 20 junge deutschsprachige Autorinnen und Autoren zur 4. Lesershow - Berliner Festival junger Autoren
Die Lesebühne des Roten Salon präsentiert einen Querschnitt durch die junge deutschsprachige Literatur: Vorgestellt werden Nachwuchs- und DebütautorInnen, Literaturgruppen, Lyrikperformances, Slam Poetry und Wortakrobatik.
Gregor Hens erzählt in Transfer Lounge von Menschen, die den Ozean überqueren. Kolja Mensing möchte aus der Provinz entfliehen und fragt sich Wie komme ich hier raus? Andreas Wenderoth liest Alltags-Reportagen aus Berlin (Nicht jeder Puff hat Pfeffer und Salz). Karsten Krampitz erzählt, wie er der König vom Knochenberg war. Michael Stauffer (I promise when the suns comes up, I promise, I´ll be true) möchte auch so singen wie Tom Waits. Der "Macht-Club" mit Tina Uebel, Sven Amtsberg, Alexander Posch, Michael Weins und Hartmut Pospiech präsentiert, was die Hamburger Vorlese-Bühne zu bieten hat. Junge Lyrik wird vorgetragen von Lars-Arvid Brischke, Stephan Gürtler und Rainer Stolz. Es lesen Ricarda Junge (Silberfaden) und Antje Rávic Strubel (Fremd gehen. Ein Nachtstück).
Und Montags-Geschichten erzählt die Berliner AutorInnengruppe "Monday Stories" mit Frank Rothe, Jana Simon und Sven Lager.
Besonders möchten wir auf die sechs weiblichen Autorinnen hinweisen:
Tina Uebel, geboren 1969 in Hamburg.
Gründungsmitglied des No-Budget-Verlages Edition 406 (1993), des Hamburger Poetry Slams "Hamburg ist Slamburg" (1997) und der Literaturfusion "MACHT - Organisierte Literatur" (2000). Bislang erschienen: "Frau Schrödinger bewältigt die Welt" (Knaur,2002), "Ich bin Duke" (Berliner Taschenbuch Verlag, 2002).
Jana Simon, geboren 1972 in Potsdam. Für ihre Reportagen erhielt sie 2001 den Axel-Springer-Preis und den Theodor-Wolff-Preis. Mitherausgeberin von Das Buch der Unterschiede (Aufbau Verlag, 2000). Zuletzt erschien: "Denn wir sind anders. Die Geschichte des Felix S." (Rowohlt Berlin Verlag, 2002).
Ricarda Junge, geboren 1979 in Wiesbaden, erhielt mehrfach Förderpreise des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen. "Silberfaden" (S. Fischer Verlag, 2002) ist ihr erstes Buch.
Antje Rávic Strubel, geboren 1974. Lebt in Berlin. Bei den Klagenfurter Tagen der deutschen Literatur wurde sie mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet. Bisher veröffentlichte sie "Fremd gehen. Ein Nachtstück" (marebuchverlag 2002), "Offene Blende" (dtv, 2001), "Unter Schnee" (dtv, 2001).
Larissa Boehning, geboren 1971 in Wiesbaden. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und studierte Kulturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. Sie arbeitet freiberuflich als Grafikdesignerin. Sie nahm an der Werkstatt für junge Autoren der Neuen Gesellschaft für Literatur teil und war Stipendiatin am Literarischen Colloquium Berlin in der Autorenwerkstatt Prosa. Gewinnerin mehrerer Literaturwettbewerbe. 2003 erscheint ihr erster Erzählband "Schwalbensommer".
Jenni Zylka ist "im besten Alter, schreibt seit Jahren als freie Journalistin in Berlin verschiedene Zeitungen voll und arbeitet in ihrer Freizeit als Geheimagentin und Trancemedium. Ihr erster Roman "1000 neue Dinge, die man bei Schwerelosigkeit tun kann" (Rowohlt-Verlag, Mai 2003) muss ein Bestseller werden, sonst wollen all die goldzähnigen Kredithaie und Waffenschieber ihr Geld zurück, mit denen Frl. Zylka Knebelverträge eingegangen ist, um beim Schreiben ein angemessenes Bohemian-Leben (inklusive drei Liter französischen Rotwein täglich) führen zu können."
Erstmalig findet statt im Rahmen der Lesershow ein Symposium zur jungen deutschsprachigen Literatur mit dem Titel "Generation Pop?".
Im literarischen Kosmos der letzten zehn Jahre tauchten so viele junge Autorinnen und Autoren auf wie lange nicht mehr. Unter dem Schlagwort "Popliteratur" wurde die junge deutsche Literatur zu einem Modethema. Die Literaturkritik verortete die Texte der Jungautorinnen und -autoren in einem Feld, das durch die Extrempositionen "dissident" und "angepasst" gekennzeichnet war. Das Symposium wird literatur- und kulturwissenschaftliche Positionen gegenüber der Popliteratur vorstellen und diese öffentlich diskutieren. Es referieren: Dr. Moritz Baßler (angefragt), Jochen Bonz, Thomas Ernst, Dr. Andreas Schumann, Dr. Eckhard Schumacher, Boris Kerenski u.a.
Am Samstag den 13. April mündet die Leseparty in eine Tanzparty, bei der die Kult-Autoren DJ Jakob Hein und Ahne Platten auflegen.
Das komplette Programm der Lesershow finden Sie unter: www.ngl-berlin.de
Lesershow - 4. Berliner Festival junger Autoren
11. - 13. April 2003, ab 20 Uhr
Roter Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz,
Berlin-Mitte
Eintritt: 5 €
Symposium zur jungen deutschsprachigen Literatur "Generation Pop?"
12. und 13. April, von 14-18 Uhr
Roter Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin-Mitte
Eintritt: frei